Kavitationen

FDOK/ Nico

Chronische Entzündungen im Kieferknochen

Unbemerkt von konventionellen Röntgenaufnahmen kommt es häufig zu chronischen Entzündungen im Kieferknochen, meist resultierend aus alten, nicht optimal verheilten Zahnextraktionswunden, insbesondere Weisheitszähne, Zahnanlagen oder Fremdkörpern.

Diese Kavitationen sind auch bekannt als:

– fettig-degenerative Osteonekrose des Kiefers (FDOK)

oder

– Neuralgie-induzierende kavitätenbildende Osteonekrose (NICO)

 

Hier bilden sich ähnlich wie bei den wurzelbehandelten Zähnen, Giftstoffe und Entzündungsmediatoren (TNF-α, IL-1, RANTES), die an anderer Stelle im Körper das Immunsystem stark beeinflussen und andere Beschwerden verstärken oder sogar auslösen.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Nervenschmerzen, Neuralgien, Nervenausfälle
  • chronische Entzündungen, die das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen
  • allergische Reaktionen
  • Autoimmunerkrankungen
  • chronische Erschöpfung
  • Herz-Kreislaufbeschwerden
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Erkrankungen des Zentralnervensystems
  • und bestimmte Krebsarten können gefördert werden

Kaviation

Eine Kavitation im Kieferknochen beschreibt einen Bereich, der sich durch eine chronische Entzündung verändert hat. Sie entsteht an ehemaligen Extraktionsstellen, z.B. Weisheitszähnen, nach endodontischen Behandlungen (Wurzelbehandlungen) und in Bereichen mit langanhaltenden Durchblutungsstörungen.

  • Zahnverlust
  • funktionell unbelasteter Knochen
  • Resorption
  • Cavitation

Vielfach verläuft diese Entzündung vollkommen symptomlos – es treten weder Schmerzen noch Schwellungen auf, welche auf die Problematik hinweisen könnten. Dennoch kann sie über Jahre bestehen bleiben und Beschwerden im ganzen Körper verursachen.

Durch die Entzündung wird die Durchblutung im Kieferknochen gestört, das Gewebe degeneriert und es kommt zu einem zunehmenden Strukturverlust innerhalb des gesamten Knochens – er wird weich, teils sogar “matschig” in seiner Konsistenz.

Bei der chirurgischen Entfernung zeigt sich oft ein typisches Bild:  weich-fettiges Knochenmaterial mit gelblichen Fettaugen im Blut – daher auch der Begriff FDOK, d.h. fettig-degenerative Osteonekrose.

 

Auswirkungen dieser Störfelder im Körper

kleine Ursache – große Wirkung

Die nachfolgenden Symptome können durch sogenannte Störfeldwirkungen entstehen – Reaktionen des Körpers auf chronisch belastetes Gewebe:

  • Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Hormonelle Dysbalance
  • Hautprobleme
  • Allergien
  • Autoimmunerkrankungen
  • Immunschwäche
  • Trigemiusreizung oder neurologische Symptome
  • Verdauungsprobleme
  • Konzentrationsstörungen
  • Unklare Beschwerden ohne erkennbare Ursachen

 

Diagnostik

Kavitationen bzw. FDOK-/NICO-Herde sind auf dem klassischen Röntgenbild in der Regel nicht oder nur in sehr fortgeschrittenen Stadien mit größerer Raumforderung zu erkennen.

Mittels einer dreidimensionalen, digitalen Volumentomographie (DVT) können diese auf Verdacht aber gut diagnostiziert werden.

Mittels einer Visualisierung, einem neuen speziellen Auswertungsverfahrens nach Professor Dr. Dr. Dr. Shahram Ghanaati sind wir zusätzlich  in der Lage, die betroffenen Areale farblich hervorzuheben, sowohl für uns als Behandler als auch für sie als Patient*in anschaulich und nachvollziehbar darzustellen  und somit einen Eingriff optimal und sicher vorzubereiten.

FAQ Kavitationen / NICO / FDOK

1. Muss eine Kavitation immer operativ entfernt werden?

Nicht jede Veränderung im Kieferknochen ist immer automatisch behandlungsdürftig. Entscheidend ist, ob Ihre Beschwerden, der klinische Befund und die Bildgebung zusammenpassen. Nur bei klarer Indikation und entsprechender Symptomatik empfehlen wir eine chirurgische Sanierung.

2. Kann ich nach der OP direkt wieder arbeiten?

In der Regel erhalten Sier eine Krankschreibung für einige Tage – abhängig vom Umfang des Eingriffs und Ihrer beruflichen Tätigkeit.

3. Wie viele Kavitationen/NICOs/FDOKs können gleichzeitig entfernt werden?

Das hängt vom Gesamtbefund und Ihrer individuellen Belastbarkeit ab. Bei klarer Indikation können ohne Probleme mehrere Areale in einer Sitzung behandelt werden – in anderen Fällen ist eine stufenweise Vorgehensweise sinnvoll. Das besprechen Sie gemeinsam mit Dr. Jakob bei der OP-Planung.

4. Kann sich eine Kavitation nach der OP erneut bilden?

Wenn das degenerierte Gewebe vollständig entfernt und die Heilung gut unterstützt wurde, bildet sich in der Regel kein neuer Herd. Wichtig sind eine sorgfältige chirurgische Arbeit, ein stabiler Heilungsverlauf und eine gesunde körpereigene Reaktion. Hierbei sind wir immer auf Ihre Mitarbeit angewiesen.

5. Warum sind Weisheitszähne so oft betroffen?

Gerade dort, wo Weisheitszähne entfernt wurden – besonders wenn die Eingriffe in der Pubertät oder frühen Jugend stattgefunden haben – entstehen Kavitationen/FDOK-Herde besonders häufig.

Oft war der Körper damals noch nicht voll ausgereift, das Immunsystem nicht vorbereitet, die Ernährung nicht ideal – die Wunde heilte zwar oberflächlich, aber nicht in der Tiefe. Ein Mangel an Mikronährstoffen liegt meist vor.

6. Was kostet ein DVT und die Behandlung einer Kavitation?

Die Kosten richten sich nach Aufwand und individuellem Befund.

Wir besprechen aber alle Kosten im Vorfeld offen und transparent mit Ihnen.

7. Ich habe gehört, dass Kavitationen umstritten sind?

Ja, es gibt in der Zahnmedizin unterschiedliche Sichtweisen zur Diagnose und Bedeutung von Kavitationen. Das liegt vor allem daran, dass diese chronischen Veränderungen schwer zu erkennen sind – sie zeigen sich oft nicht auf klassischen Röntgenbildern und verlaufen meist im Mundraum symptomlos.

In unserer Praxis machen wir jedoch regelmäßig die Erfahrung, dass sich nach einer gezielten Sanierung Beschwerden bessern – auch solche, die vorher über Jahre bestanden haben.

Einige unserer Patient*innen berichten zum Beispiel über eine deutliche Verbesserung von Gelenkschmerzen, Allergien oder chronischer Müdigkeit.

Ganz wichtig:

Wir nehmen Beschwerden ernst – und betrachten den Zusammenhang zwischen Kiefer und Gesamtgesundheit ganzheitlich, aber auch mit medizinischem Augenmaß.